Am Sonntag, den 9. November 2008 wurde das regionale Bueros des Evangelischen Entwicklungsdienstes Deutschlands (EED) offiziell eroeffnet. Die Organisation setzt sich fuer die Errichtung einer gerechten Gesellschaft, die Sensibilisierung fuer den Kampf gegen die Armut, das Elend und die Verfolgung von Minderheiten, sowie fuer den Frieden in der Welt ein.
Der EED wirkt unterstuetzend auf die kooperative Entwicklungsarbeit ein, die von Kirchen, christlichen Organisationen und privaten Verbaenden betrieben wird. In Bezug auf die Eroeffnung eines regionalen Bueros in Costa Rica sagt Konrad von Bonin, Vorstandsvorsitzender des EEDs:
“ Heute ist ein sehr besonderer, historischer Tag, denn heute wird das zweite EED-Buero der Welt und gleichzeitig Lateinamerikas eingeweiht. Mit Hilfe dieser neuen Einrichtung wollen wir der Verwirklichung des Friedens, der Gerechtigkeit und der Bewahrung der Schoepfung Beitrag leisten.”
Um diesen Tag der bruederschaftlichen Zusammenarbeit zu feiern, wurde eine Danksagungs-Veranstaltung auf dem Gelaende der Iglesia Lutherana Costarricence (ILCO) organisiert, an der unter Anderem der Aufsichtsrat-Vorstehende des EEDs Bischof Nikolaus Schneider, Bischof Melvin Jiménez, Bischof der ILCO, der deutsche Botschafter Costa Ricas Dr. Wolf Daerr, Allois Moeller, Zentralamerikabeauftragter des EEDs, offizielle Vertreter des EEDs, Abgesandte der einzelnen Kirchengemeinden sowie Repraesentanten der Laender Zentralamerikas, in denen der EED ebenfalls Praesenz zeigt teilnahmen.
Laut Uwe Asseln Keller, dem Abteilungsleiter des EEDs, werden mit der Errichtung des neuen Standortes in Costa Rica drei wesentliche Ziele verfolgt.
Die Bewerkstelligung von lokaler Naehe zu den einzelnen Prozessen, die in der Gegend erwirkt werden und damit die Ermoeglichung einer permanenten Praesenz des EEDs vor Ort
Die Entwicklung eines tiefgreifenden, kooperativen Dialogs, der Anlass zu politischen Positionen und Forderungen im Rahmen der Entwicklungsarbeit geben, und ebenfalls Auswirkungen auf die Arbeit in Deutschland haben kann
Eine Verstaerkung der Dialoge und Prozesse vor Ort in Costa Rica
Die Zweigstelle des EEDs in der Region ist nicht etwa fuer die Einfuehrung neuer Programme zustaendig, sondern soll lediglich die eigenstaendige und unabhaengige Arbeit der Partnerorganisationen vor Ort foerdern. Wie Bonin unterstreicht, gruendet sich die Zusammenarbeit zwischen dem EED und der ILCO auf ein Prinzip, das fuer die eigene Entwicklung die Initiative der Menschen selbst vorraussetzt, das eigenmaechtige Streben nach dem Ausbruch aus der Armut sowie nach einem gerechten Leben.
Durch die Jahre der Zusammenarbeit konnte beidseitiges Vertrauen gewonnen werden, das in einer Region von tiefgreifenden sozialen Umwaelzungen unumgaenglich benoetigt wird. Ein Weg fuer das gemeinsame Vorranschreiten im Kampf um Gleichheit, Gerechtigkeit und Demokratie konnte definiert und gefestigt werden. Auch duerfen die zahlreichen Naturkatastrophen, die das Gebiet erschuettern, nicht aus den Augen verloren werden und angesichts des Bedarfes, einen Beitrag zur Loesung der vorhandenen Probleme zu leisten, hat der EED sich schon immer fuer die Entwicklung eines Engagements eingesetzt, in dem die obengenannten, universellen Werte zum Tragen kommen.
Patricia Iraheta, Mitglied der salvadorenischen ‘Organización de Mujeres por la Dignidad y la Vida’ (Frauenorganisation fuer Wuerde und Leben in El Salvador) nimmt auf die Bedeutsamkeit, sich anhand kooperativer und solidarischer Buendnisse mit sozialen, wirtschaftlichen und politischen Kontexten auseinander zu setzen Bezug:
“Trotz vieler Widrigkeiten lassen wir nicht ab von dem Glauben, dass eine Aenderung der Verhaeltnisse moeglich ist, dass es moeglich ist, allen bessere Lebensbedingungen zu ermoeglichen. Ein anderes Zentralamerika ist moeglich, jedoch nur unter der Voarraussetzung, dass alle, die an diesen Wechsel glauben, mit vereinten Kraeften an dessen Verwirklichung arbeiten.”
Die Eroeffnung des regionalen EED-Bueros bildet in keinster Weise einen voellig neuen der Kooperationskomplex vor Ort, im Gegenteil: Viele Jahre der Begleitung und Solidaritaet durch den EED sind bereits ins Land gezogen, und die erneute ‘Ankunft’ erfolge lediglich, um den Einsatz fuer die Entwicklung unserer Voelker zu manifestieren. Bischof Schneider drueckte diesen Zusammenhang auf profetische Art und Weise aus:
“Bis dass Christus erneut kommt, um sein Reich voll von Gerechtigkeit und Frieden zu errichten, wollen wir bereits jetzt alles in unserer Kraft stehende tun - auch mit Hilfe des Bueros, das wir heute einweihen. Mit dieser politischen Umsetzung des EEDs wollen wir euch allen naeher sein und die Arbeitsbeziehungen zwischen Bonn und Zentralamerika verstaerken”
Auch wurde die Gelegenheit genutzt, um zu danken und den Segen Gottes fuer die Eroeffnung des regionalen Bueros zu erbitten, aufdass es der Realisierung von noch mehr regionalen Projekten zutraeglich ist und es auch in Zukunft die Moeglichkeit geben wird, Schwerter in Pfluege und Lanzen in Sicheln umzuwandeln, sodass sowohl auf der praktischen Ebene der Nahrungssicherung Solidaritaet gezeigt, als auch eine befreiende Spiritualitaet vermittelt werden kann.