Iglesia Luterana Costarricense

Virtuelle Gesprächsrunde zum Projekt „Comunidad Trans Formando“

Am Samstag, den 28. Mai 2022, fand das zweite virtuelle Treffen des Projekts „Comunidad Trans Formando“ statt, mit dem Ziel, Räume für den Dialog, die Information und die Begleitung von Trans-Personen in kulturellen, sozialen und spirituellen Zusammenhängen zu öffnen. 

trans virtualDer lutherische Glaube lädt dazu ein, neue Formen der Evangelisierung anzunehmen, um diejenigen zu integrieren, die von der Gesellschaft ausgeschlossen sind. Indem die Bibel im Rahmen einer integrativen Praxis neu gelesen wird, wird ein Austausch der Lebenserfahrungen von Trans-Menschen in der costa-ricanischen Gesellschaft möglich.

Die Teilnehmer präsentierten eine Reihe von Vorschlägen, die den Zugang und die Kommunikation mit der transsexuellen Bevölkerung erleichtern sollen. Die Projektkoordinatorin, Pastoralreferentin Alexa Araya, dazu:

Dieses Projekt wurde als ein Raum konzipiert, in dem die gemeinsamen Probleme der Trans-Gemeinschaft geteilt werden können, um die etablierten Strukturen des ausgrenzenden Denkens zu durchbrechen. Die ‚Comunidad Trans Formando‘ ist ein Raum alternativer Spiritualität angesichts der Gewalt, die von einigen kirchlichen Bereichen zum Nachteil der LGTBI-Gemeinschaften ausgeübt wird.“

Dieses kleine Projekt wird dank der Mitarbeit von Herrn Christian Scheibner aus Deutschland durchgeführt und umfasst verschiedene Aktivitäten wie Workshops zur allgemeinen Situation der transsexuellen Bevölkerung in Costa Rica, spirituelle Begegnungen, Vorträge und andere Aktionen gegen Ausgrenzung und Diskriminierung.

Ein wichtiger Teil des Projekts ist die Ermittlung von Berührungspunkten nicht nur mit Trans-Personen, sondern auch mit den verschiedenen nationalen und internationalen Organisationen und Kirchen, die sich mit diesem Thema befassen. In diesem Zusammenhang erklärt der junge Christian Caamaño, Vertreter von J+LAC (Jóvenes Positivos LAC):

"Ich bin dankbar für die Einladung, Teil dieses Neuanfangs zu sein und mich zur Verfügung stellen zu können, um gemeinsam Großes zu schaffen. Es ist wichtig, mit sehr etablierten Organisationen wie TRANSVIDA und anderen, die uns helfen können, die Ziele des Aufrufs zu erreichen, zusammenzukommen und gemeinsam Aktionen und Projekte zu gestalten. Als Repräsentanten von J+LAC in Costa Rica machen wir auf die Bedeutung nicht-religiöser Spiritualität aufmerksam, die aufgrund der gewalttätigen Aktionen einiger Religionen gegen die Menschenrechte ein Gefühl der Indoktrination vermittelt.“

Die Arbeit der Kirche mit der transsexuellen Bevölkerung stößt fast immer auf Desinteresse, da die Kirchen über viele Jahre hinweg die Bevölkerung mit einer diversen sexuellen Orientierung vom spirituellen Leben ausgeschlossen haben. Derzeit schaffen die Kirchen nicht das nötige Vertrauen für die Integration dieser Menschen in Projekte oder spirituelle Räume.

Vor diesem Hintergrund erklärt Laienpfarrer Eduardo Lopez von der lutherischen Kirche:

„Es wäre wichtig, dass diese Feierlichkeiten und geistlichen Begegnungen an ihren eigenen Orten oder Räumlichkeiten stattfinden können, um näher an die Lebenswirklichkeit der Personen heranzukommen. Man darf nicht erwarten, dass sie in die Kirche kommen, da dies ein Hindernis darstellen kann.  Es ist auch wichtig, die religiöse Terminologie zu überdenken, da die traditionellen Begrifflichkeiten befremdlich sein und Widerstand hervorrufen können. Denn mit einer angemessenen Sprache können Räume für Gespräche und Reflexion erleichtert werden.“

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